#achtungsexismus in der Kinderabteilung
8 Anzeichen, dass in den Warenhäusern bereits unseren Kinder eine Rolle aufgedrückt wird.
1. Signalfarbe(n)
Aus „Rosa oder Himmelblau“ für die ganz Kleinen wird „Pink oder Nicht-Pink“ für die Grösseren. Jedes Kind weiss, ob das rosane oder das blaue Überraschungs-Ei „für mich“ ist. Signalfarbe(n) schränken Wahlmöglichkeiten ein, bevor Interessen überhaupt entstehen können.
2. Wegweiser
– Direkter Beschilderung: „Boys“, „Girls“, „Girly“…
–
oder räumlich von einander getrennte Bereiche ausstaffiert gemäss der
entsprechenden Schubladen und durch Signalfarbe(n) markiert
sorgen
dafür, dass Barbie-Puppen und Superhelden einen gebührenden
Sicherheitsabstand halten und sich kein Kunde aus Versehen in die
falschen Ecke verirrt.
3. Wer spielt hier?
Die Bilder auf den Verpackungen zeigen an, für wen der Inhalt gedacht ist. Vater und Sohn spielen mit der Märklin Bahn, während das kleine Mädchen seiner Plastikpuppe die Windeln wechselt.
4. Wer wird gespielt?
Sind die Spielfiguren Frauen/Mädchen, Männer/Jungen oder geschlechtsneutral? Wo ist z.B. der Kicker-Tisch mit den Fussballerinnen? Wo ist der Prinz mit seinen Einhörnern?
5. Telling girls to be nice and boys to explore
Auf Stramplern, T-Shirts und Schlafanzügen lässt sich oft direkt ablesen, welche Erwartungen wir an unseren Nachwuchs herantragen. Mit Aufdrucken wie „little sweetheart“, „smile“, „I’m happy“ auf der einen und „adventure“, „little explorer“, „follow me“ stecken wir kleine Mädchen buchstäblich in die Rolle des lieben, gefälligen Sonnenscheins und kleine Jungen in die des toughen Eroberers.
6. Schüchternes Mäuschen oder wildes Tier?
Dieselben Botschaften werden auch symbolisch vermittelt. Kleidung, Accessoires, Geburtskarten unterscheiden sich nicht nur durch die jeweiligen Signalfarben. Für das Mädchen gibt es das Häschen oder das Mäuschen mit verträumten Blick und einem Strauss Luftballons in der Hand und für den Jungen den wilden Tiger oder den starken Bären.
7. Sexualisierung
Richtig gruselig wird es dann in der Kostümabteilung. Auf den anhängenden Schildern posieren prepubertäre Mädchen geschminkt, in Minirock und hochhackigen Stiefeln als sexy Politesse oder Cowgirl. Während Jungen tatsächlich in verschiedene Rollen schlüpfen können, trainieren Mädchen in all diesen Kostümen dasselbe: Dem männlich (heterosexuellen) Blick zu gefallen. Ein weiteres Beispiel sind die Bratz Puppen, die alle aufreizend gekleidet und geschminkt sind und sich vornehmlich für Shopping interessieren. Auch hier wird Mädchen suggeriert, dass sexy sein ein Ziel ist, das es anzustreben gilt.
8. Heteronormativität
Unterschiedliche Famillienmodelle haben in der Spielzeugwelt keinen Platz. Die Traumhochzeit zwischen Barbie und ihrer Freundin Teresa? Das Playmobil-Kind mit seinen beiden Vätern? Fehlanzeige! Kein Wunder, dass Heranwachsende für die traditionelle Modell der heteronormativen Kleinfamilie nicht passt, so oft das Gefühl entwickeln, mit ihnen selbst sei etwas nicht in Ordnung.